Fußgänger müssen auf öffentlichen Wegen mit Glätte unter vorhandenem Laub rechnen. Das Landgericht Lübeck sprach der Klägerin, die auf Laub ausgerutscht war, ein wegen Mitverschuldens gekürztes Schmerzensgeld zu (Az. 6 O 157/22).
Ende Oktober – noch vor der Reinigung durch die Stadt – parkte die Klägerin ihr Auto auf einem öffentlichen Parkplatz mit mehreren Laubbäumen. Sie verlangte von der Stadt 6.000 Euro Schmerzensgeld, weil sie auf dem Rückweg zum Auto weggerutscht und gestürzt sei und sich dabei das Handgelenk gebrochen habe. Die Stadt glaubte der Klägerin nicht und war der Ansicht, dass die jährliche Reinigung des Parkplatzes ausreichend sei.
Das Landgericht Lübeck entschied, dass die Stadt der Klägerin 2.000 Euro Schmerzensgeld zahlen muss. Nach Zeugenbefragungen kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass auf dem Parkplatz viel Laub gelegen habe, es darunter besonders rutschig gewesen und die Klägerin deshalb gestürzt sei. Die Stadt hätte das Laub beseitigen müssen. Jedoch sei die Klägerin für den Sturz mitverantwortlich. Sie hätte erkennen müssen, dass es unter dem Laub glatt sein könnte, auch wenn das Laub trocken war.
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